Wie geht es dir?

Zeichner*innen gegen Antisemitismus, Hass und Rassismus

*English version below*
Wir machen Bilder. Wir zeichnen, was wir wahrnehmen, was wir sehen und hören, aber auch, was im Verborgenen bleibt. Wir sprechen mit Menschen aus unserer Umgebung. Der grauenhafte Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 und das entsetzliche Leid, das die anhaltenden Angriffe des israelischen Militärs auf den Gaza-Streifen über die Menschen bringen, machen uns fassungslos. Zu erfahren, dass sich jüdische Menschen in Deutschland isoliert und bedroht fühlen, dass sie wieder vermehrt Angst haben müssen, weil sie Juden*Jüdinnen sind, erschüttert uns zutiefst. Gleichzeitig sehen wir mit Schrecken, dass auch Muslimfeindlichkeit und rassistische Diskriminierungen zunehmen. Rechtsextremismus, Hass und Hetze werden immer sicht- und spürbarer, dennoch herrscht oftmals Sprachlosigkeit.

Auch wir sind zu lange sprachlos geblieben. Deshalb wollen wir das Schweigen durchbrechen und Sichtbarkeit schaffen für die Menschen, die betroffen sind. Mit der Aktion „Wie geht es dir? Zeichner*innen gegen Antisemitismus, Hass und Rassismus“ wollen wir unser Mitgefühl zum Ausdruck bringen und zum Dialog beitragen. Gerade die Zeichnung und der Comic können unserer Erfahrung nach individuelle Geschichten erzählen, aufklären und Nähe schaffen, ohne Menschen und ihre persönlichen Schicksale dabei auszustellen. Am 2. Januar 2024 haben wir deshalb das Projekt „Wie geht es dir?“ gestartet. Im Dialog mit von Antisemitismus und von anderen Diskriminierungsformen Betroffenen, oder Personen, die sich mit menschenfeindlichen Ideologien auseinandersetzen, erzählen wir kurze Geschichten, die wöchentlich online publiziert werden. 

Die Komplexität der aktuellen Lage sorgt vielfach für Verunsicherung und Polarisierung. Uns ist es sehr wichtig, vorhandene Gräben nicht weiter zu vertiefen. Vielmehr möchten wir mit diesem Projekt sensibilisieren, Verständnis wecken und selbst dabei lernen.

Die Initiator*innen des Projekts sind die Zeichner*innen Hannah Brinkmann, Nathalie Frank, Michael Jordan, Moritz Stetter, Birgit Weyhe und Barbara Yelin. Zahlreiche weitere Künstler*innen haben ihre Mitwirkung zugesagt. Fachlich und organisatorisch begleitet wird die Initiative durch Dr. Véronique Sina (Goethe-Universität Frankfurt), das Team des Internationalen Comic-Salons Erlangen sowie die Pressestelle der Stadt Erlangen.

Information (deutsch)

Wir machen Bilder. Wir zeichnen, was wir wahrnehmen, was wir sehen und hören, aber auch, was im Verborgenen bleibt. Wir sprechen mit Menschen aus unserer Umgebung. Der grauenhafte Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 und das entsetzliche Leid, das die anhaltenden Angriffe des israelischen Militärs auf den Gaza-Streifen über die Menschen bringen, machen uns fassungslos. Zu erfahren, dass sich jüdische Menschen in Deutschland isoliert und bedroht fühlen, dass sie wieder vermehrt Angst haben müssen, weil sie Juden*Jüdinnen sind, erschüttert uns zutiefst. Gleichzeitig sehen wir mit Schrecken, dass auch Muslimfeindlichkeit und rassistische Diskriminierungen zunehmen. Rechtsextremismus, Hass und Hetze werden immer sicht- und spürbarer, dennoch herrscht oftmals Sprachlosigkeit.

Auch wir sind zu lange sprachlos geblieben. Deshalb wollen wir das Schweigen durchbrechen und Sichtbarkeit schaffen für die Menschen, die betroffen sind. Mit der Aktion „Wie geht es dir? Zeichner*innen gegen Antisemitismus, Hass und Rassismus“ wollen wir unser Mitgefühl zum Ausdruck bringen und zum Dialog beitragen. Gerade die Zeichnung und der Comic können unserer Erfahrung nach individuelle Geschichten erzählen, aufklären und Nähe schaffen, ohne Menschen und ihre persönlichen Schicksale dabei auszustellen. Am 2. Januar 2024 haben wir deshalb das Projekt „Wie geht es dir?“ gestartet. Im Dialog mit von Antisemitismus und von anderen Diskriminierungsformen Betroffenen, oder Personen, die sich mit menschenfeindlichen Ideologien auseinandersetzen, erzählen wir kurze Geschichten, die wöchentlich online publiziert werden. 

Die Komplexität der aktuellen Lage sorgt vielfach für Verunsicherung und Polarisierung. Uns ist es sehr wichtig, vorhandene Gräben nicht weiter zu vertiefen. Vielmehr möchten wir mit diesem Projekt sensibilisieren, Verständnis wecken und selbst dabei lernen.

Die Initiator*innen des Projekts sind die Zeichner*innen Hannah Brinkmann, Nathalie Frank, Michael Jordan, Moritz Stetter, Birgit Weyhe und Barbara Yelin. Zahlreiche weitere Künstler*innen haben ihre Mitwirkung zugesagt. Fachlich und organisatorisch begleitet wird die Initiative durch Dr. Véronique Sina (Goethe-Universität Frankfurt), das Team des Internationalen Comic-Salons Erlangen sowie die Pressestelle der Stadt Erlangen.

Information (english)

How are you?

Illustrators against antisemitism, hatred and racism

As illustrators, we create images. We draw what we perceive, what we see and hear, but also what remains hidden. We use drawing to engage with the people around us.

The horrendous assault by Hamas on Israel on October 7, 2023, and the appalling suffering caused by the ongoing Israeli military attacks on the Gaza Strip has been overwhelming. Hearing that Jewish people in Germany feel isolated and threatened, that they once again experience increased fear for being Jewish, profoundly disturbs us. Simultaneously, we are horrified to witness a rise in Islamophobia and racial discriminations. Right-wing extremism, hatred, and incitement to violence are becoming more visible and tangible, yet speechlessness often prevails.

Our own silence has persisted for too long. Hence, we aim to break the silence and create visibility for those affected. Through the initiative „How are you? Illustrators against antisemitism, hatred and racism“, we want to express our empathy and contribute to dialogue. In our experience, drawings and comics have the power to narrate individual stories, educate, and foster closeness without exploiting people and their personal stories. Therefore, on January 2, 2024, we initiated the project „How are you?” in which we share short stories created in dialogue with those affected by antisemitism and other forms of discrimination. The stories are published online weekly.

The complexity of the current situation increasingly fosters uncertainty and polarisation. It is crucial for us not to deepen existing divides but to raise awareness, cultivate understanding, and learn through this project.

The project’s initiators are illustrators Hannah Brinkmann, Nathalie Frank, Michael Jordan, Moritz Stetter, Birgit Weyhe, and Barbara Yelin. Numerous other artists have confirmed their participation. Dr Véronique Sina (Goethe University Frankfurt), the Erlangen International Comic Salon team, and the press office of the City of Erlangen provide professional and organisational support for the initiative.