Wie geht es dir?

Make Hafla Not War! Mit diesem Motto treten Judy LaDivina (aus Israel) und The Darvish (aus Syrien) gemeinsam auf der Bühne auf. „Hafla“ bedeutet eine Tanzparty. Mit ihrem Programm „YallaHafla“ geben sie aber nicht nur dem perfekten Lipsync von Judy und dem hypnotischen Tanz von The Darvish Platz. Durch tiefe, offene Gespräche und die Möglichkeit Fragen stellen zu können, sorgen sie für eine Einigung und ein Miteinander von Muslima und Juden, von Israel und Palästina. Der persönliche Kontakt und die Auseinandersetzung mit dem Thema liegen ihnen vor allem am Herzen. www.linktr.ee/yallahaflaberlin

Karolina Chyżewska, geboren 1986 in Göttingen, lebt und arbeitet in Berlin als Comiczeichnerin und Illustratorin. Sie ist Teil des Künstlerkollektivs „Die Goldene Discofaust“, mit dem sie 2022 an der vom Comic-Salon Erlangen initiierten Ausstellung „Vorbilder*innen – Feminismus in Comic und Illustration“ teilnahm. 2021 erhielt sie ein Stipendium des Berliner Kultursenats und verbrachte 6 Monate an der Cité internationale des Arts à Paris. Ihre Geschichte „Ostaschkow“ wurde 2023 in der Anthologie „Gerne würdest du allen so viel sagen“ (avant-verlag) veröffentlicht. Derzeit arbeitet sie an ihrer Graphic Novel „Die Zeit ist um“. www.karochy.com

Nani ist das Pseudonym einer indonesischen Pflegefachfrau, die in Hamburg lebt und arbeitet. Karina Tungari, geboren und aufgewaschen in Jakarta, Indonesien, studierte Kommunikationsdesign an der Universität Trisakti und Illustration an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg mit Schwerpunkt Grafische Erzählung. Ihr Interesse für Menschen und ihre Komplexität als (soziales) Lebewesen ist Teil ihres graphischen Essays. 2019 erhielt sie den Hamburger Literaturpreis in der Kategorie Comic für „Ahh … Das Gras auf der anderen Seite ist nicht immer grüner“. www.karinatungari.com

Der Text dieses Beitrags stammt von der Rabbinerin Elisa Klapheck, die Illustration von Simon Schwartz.

Elisa Klapheck ist Rabbinerin des egalitären Minjan – eine Synagogengemeinschaft der liberalen Jüdinnen und Juden in der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main. Als Professorin unterrichtet sie am Zentrum für Komparative Theologie und Kulturwissenschaften der Universität Paderborn. Seit 2023 ist Elisa Klapheck Vorsitzende der Allgemeinen Rabbinerkonferenz Deutschland. 2024 ehrte das Bundesland Rheinland-Pfalz sie mit dem Marie Juchacz-Frauenpreis. www.elisa-klapheck.de

Simon Schwartz ist einer der bekanntesten deutschen Comickünstler. Er debütierte 2009 mit „drüben!“, der berührenden Graphic Novel über die Ausreise seiner Eltern aus der DDR. Sein Buch „Packeis“ wurde 2012 mit dem Max und Moritz-Preis ausgezeichnet. Für die Stasi-Gedenkstätte in Erfurt gestaltete er einen 7 x 40 Meter großen Bildfries. 2017 und 2019 ehrte ihn der Deutsche Bundestag mit Einzelausstellungen. Seit 2012 erscheint sein Comicstrip „Vita Obscura“; erst in der Wochenzeitung „der Freitag“ und seit 2019 im „F.A.Z.-Magazin“ der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Im Auftrag des egalitären Minjan illustrierte Simon Schwartz 2022 die erste deutschsprachige „Egalitäre Pessach Haggada“. Er lebt und arbeitet in Hamburg. www.simon-schwartz.com

Bahia ist eine Berliner Kulturschaffende und Community-Beführworterin. Sie ist in Berlin geboren und aufgewachsen und lebt seit einigen Monaten in Barcelona. In ihrer Arbeit erforscht sie Konzepte von Erinnerung, Nostalgie und Widerstand in Zeiten politischer und sozialer Umbrüche. In ihrer organisatorischen Arbeit konzentriert sich Bahia auf revolutionäre Pädagogik und kulturelle Produktion.

Marlene Krause, geboren 1984 in Herne im Ruhrgebiet, hat Illustration an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg und an der Universität der Künste Berlin studiert. Bis 2019 arbeitete sie als freie Illustratorin und Comicautorin in Barcelona und ist Mitbegründerin des dortigen Small Press Festivals GutterFest. Derzeit lebt sie in Berlin, wo sie 2023 ein Jahresstipendium des Berliner Senats für ihr Buchprojekt mit dem Arbeitstitel „Niemand ist frei“ bekam, ein grafischer Briefroman über drei Protagonist*innen auf der Suche nach Freiheit. Außerdem veröffentlicht sie den Fortsetzungs-Webcomic „Precarity“ auf Instagram, tätowiert und arbeitet mit Illustration & Keramik. Im Jahr 2024 wird sie durch den Deutschen Literaturfonds mit dem Stipendium Comic gefördert.

Kadhem ist das Pseudonym der erzählenden Person. Kadhem ist in der Schweiz aufgewachsen und arbeitet zurzeit als Doktorand im Bereich der Elektrotechnik. Aufgrund seiner Wurzeln in Palästina und der Schweiz ist er zwischen zwei Welten aufgewachsen. Er engagiert sich seit mehr als einem Jahrzehnt in der palästinensischen Solidaritätsbewegung der Schweiz.

Lika Nüssli, geboren 1973 in Flawil, Schweiz, arbeitet als freischaffende Künstlerin in St. Gallen. Sie forscht und experimentiert auf dem Boden der Narration bis in die verschiedenen Formen der bildenden Kunst. Ihr vielgestaltiges Werk umfasst Zeichnung, Illustration, Comic, Malerei, Installation, Performance und Texte. Viele ihrer Arbeiten sind unterwegs, während teils längerer Auslandaufenthalte in Belgrad, Paris, St. Petersburg, Moskau, Kairo und Palästina, entstanden. Diese Reisezeichnungen beschäftigen sich oft mit Repression, Zensur und der Stellung der Frau. Lika Nüssli bebilderte mehrere Kinderbücher, bevor sie mit „Vergiss dich nicht“ (Vexer, 2018) ihre erste Graphic Novel vorlegte. Ausgangspunkt hierfür waren Besuche im Heim ihrer an Demenz erkrankten Mutter. In ihrer zweiten Graphic Novel „Starkes Ding“ (Edition Moderne, 2022) greift Lika Nüssli die Kindheitserlebnisse ihres Vaters als Verdingkind auf und beleuchtet damit ein dunkles Kapitel der Schweizer Geschichte. Für ihr zeichnerisches Werk wurde Lika Nüssli mehrfach ausgezeichnet, u. a. 2023 mit dem Schweizer Literaturpreis. Sie ist Mitherausgeberin des Comicmagazins Strapazin. www.likanuessli.ch

Polina Slyusar, geboren 1992 in Dnipro, Ukraine, lebt seit 2003 in Deutschland. Sie studiert Bauingenieurwesen und ist Fotografin mit Schwerpunkt auf Portrait und Dokumentation. Sie veröffentlichte bereits zwei Fotografie-Zines bei „Sternstunden des Kapitalismus“: „Северный“ (2020) mit Fotos aus der Ukraine und „לוגלגה s“ (2022), worin sie sich mit Orten der ehemaligen jüdischen Präsenz in Deutschland und der Ukraine beschäftigte. Als Russland die Ukraine angriff, begann sie Risoprints ihrer Fotografien zu verkaufen und damit Spenden zu sammeln. Sie organisierte dafür Ausstellungen und Veranstaltungen, beispielsweise im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe.

Lina Banane, geboren 1996 in Lippstadt, lebt und arbeitet als freie Illustratorin und Designerin in Hamburg. Sie studierte Kommunikationsdesign an der Hochschule Düsseldorf. Lina Banane gibt Comic-Workshops, illustriert für Werbekund*innen und stellte in Hamburg, Prag und Lippstadt aus. Ihr Comic „Die Axolotl Affäre“ (2022) erschien im Selbstverlag. Für das Magazin „ILMA: feuerfest“, welches im Rahmen von „Hamburg liest verbrannte Bücher“ erschien, steuerte sie den Comic „Verquerdenken zu später Stunde“ (2023) bei. Derzeit studiert sie den Masterstudiengang Illustration an der HAW Hamburg. www.linabanane.de

Burak Yilmaz, 1987 als Sohn türkisch-kurdischer Eltern in Duisburg geboren, lebt als selbstständiger Pädagoge in seiner Heimatstadt. Er studierte Germanistik und Anglistik und ist ausgebildeter Theaterpädagoge. Als Reaktion auf den Antisemitismus in dem Jugendzentrum, in dem er elf Jahre als Betreuer arbeitete, initiierte er 2012 das Projekt „Junge Muslime in Auschwitz“. Seit 2019 leitet er die Theatergruppe „Die Blickwandler“. Yilmaz sorgt mit Workshops und Vorträgen zu den Themen Antisemitismus, Erinnerungskultur, Rassismus und Unterdrückung im Namen der Ehre sowie mit Lesungen aus seinem Buch „Ehrensache. Kämpfen gegen Judenhass“ (Suhrkamp, 2021) für Denkanstöße und Selbstreflexion. Für sein vielfältiges Engagement gegen Antisemitismus und für eine inklusive Erinnerungskultur bekam er 2022 aus den Händen Frank-Walter Steinmeiers das Bundesverdienstkreuz verliehen. www.burak-yilmaz.de

Julia Kleinbeck, geboren 1982 in Stuttgart, ist promovierte Kunsthistorikerin und freie Zeichnerin und lebt aktuell in Karlsruhe. Sie arbeitet als Dozentin im Bereich Zeichnung und Grundlagen der visuellen Gestaltung. In ihrer künstlerischen Arbeit geht sie vorwiegend im Format der ‘Silent Comics’ den Geschichten zwischen den Zeilen nach. Unbemerktem, Flüchtigem Aufmerksamkeit zu schenken und sichtbar zu machen, ist ihr ein großes Anliegen. Ihre Arbeiten werden unter anderem auf Comic Festivals gezeigt und in Magazinen publiziert. Sie ist Gewinnerin des ARD Kultur Creators Wettbewerb 2022 und realisierte im Anschluss zusammen mit der Zeichnerin Lucie Langston „Connecting Stories“, eine vom SWR produzierte Sammlung von verschiedenen Graphic Essays zu feministischen Themen. Im Februar 2024 hat Julia Kleinbeck die Kurationsgruppe von „Wie geht es dir?“ erweitert. www.juliakleinbeck.com

Kristina Bublevskaya, Zeynep Karaosman, Swetlana Nowoshenowa und Nadine Migesel sind vier der Mitgründer*innen von „Palestinians and Jews for Peace“. „Von palästinensischen, jüdischen und anderen solidarischen emanzipatorischen Freund*innen aus Köln“, so steht es in der Profilbeschreibung des Instagram-Accounts. Eine ist Jüdin aus Russland, eine Palästinenserin und Syrerin, geboren und aufgewachsen in der Türkei, eine Jüdin mit ukrainischen Wurzeln und eine halb Palästinenserin aus einer christlich-arabischen Familie, halb Deutsche mit israelischem Pass. Sie setzen sich für einen differenzierten Dialog und einen mitfühlenden und respektvollen Umgang miteinander ein. „Wir suchen das Gespräch miteinander und mit anderen, um uns zusammen für eine friedliche, diskriminierungskritische Gesellschaft einzusetzen“, heißt es auf ihrer Website. www.palestiniansandjewsforpeace.wordpress.com

Roya Soraya, geboren 1996 in Hannover, studierte Kommunikationsdesign an der Folkwang Universität der Künste Essen. Sie ist Illustratorin und Comiczeichnerin, erzählt Geschichten gern mit feministischer Haltung und legt ihren Fokus auf die Vielfalt und Menschlichkeit der Figuren. „Faust – eine Tragödie!“ (Zwerchfell Verlag, 2022) ist ihr Comic-Debüt, in dem sie Goethes Klassiker aus moderner und queerfeministischer Sicht erzählt. Im Orlanda-Verlag erschien kürzlich der von ihr illustrierte Kinderroman „Kiezkinder“. Aktuell arbeitet sie an einer autobiografischen Graphic Novel über die Reise zu ihren Wurzeln in den Iran. Roya Soraya lebt und arbeitet in Wuppertal.

Ester Limburg-Klaus ist Vorsitzende der Jüdischen Kultusgemeinde Erlangen. Zusammen mit den Vorsitzenden der Islamischen Gemeinde Erlangen und der Türkisch Islamischen Gemeinde zu Erlangen  sowie dem Ausländer- und Integrationsbeirat der Stadt hat sie die gemeinsame Erklärung „Salam – Schalom –Frieden“ für Frieden, Dialog und Vielfalt sowie gegen alle Formen des Antisemitismus und der Islamophobie unterzeichnet. www.erlangen.de/frieden

Anne Zimmermann, geboren 1987 in Mühlhausen, ist als Illustratorin und Comic-Zeichnerin tätig. Sie studierte zunächst Kunst, Philosophie und Kommunikationswissenschaften an der Universität Erfurt, wechselte später zum Studiengang visuelle Kommunikation mit dem Schwerpunkt Illustration und Comic an die Kunsthochschule Kassel. Während ihres Studiums war sie Redaktionsmitglied für mehrere Ausgaben der Comic-Anthologie „TriebWerk“, die als „beste studentische Comicpublikation“ mit dem Max-und-Moritz-Preis 2014 ausgezeichnet wurde. Seit 2021 ist sie als Illustratorin am WDR-Projekt „Stolpersteine NRW“ beteiligt. App und Homepage erzählen u. a. mithilfe von „Graphic Stories“ von zahlreichen Einzelschicksalen – 2023 ausgezeichnet mit dem Grimme Online Award. www.annez.cargo.site